Awareness-Team

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Was ist ein Awareness-Team und warum ist es wichtig?
Ein Awareness-Team ist eine Gruppe aus mindestens zwei Personen. Es ist wichtig, dass die Aufgaben nicht von einer Person allein übernommen werden, um sich gegenseitig Feedback zu geben in und zu unterstützen. Zu beachten ist zudem, dass das Awareness-Team gesellschaftliche Vielfalt abbildet. So kann für Betroffene mit ähnlichen Erfahrungshintergründen eine sichere Anlaufbasis geboten werden. Ein Awareness-Team ist wichtig, weil leider Grenzverletzungen und Übergriffe passieren. Ein Awareness-Team sensibilisiert für strukturelle Diskriminierung: Übergriffiges, grenzverletzendes Verhalten wird thematisiert und angegangen, die Betroffenen sollen sich nicht allein und ohnmächtig fühlen.

Was ist ein Awareness-Team und warum ist es wichtig?
Ein Awareness-Team ist eine Gruppe aus mindestens zwei Personen. Es ist wichtig, dass die Aufgaben nicht von einer Person allein übernommen werden, um sich gegenseitig Feedback zu geben in und zu unterstützen. Zu beachten ist zudem, dass das Awareness-Team gesellschaftliche Vielfalt abbildet. So kann für Betroffene mit ähnlichen Erfahrungshintergründen eine sichere Anlaufbasis geboten werden. Ein Awareness-Team ist wichtig, weil leider Grenzverletzungen und Übergriffe passieren. Ein Awareness-Team sensibilisiert für strukturelle Diskriminierung: Übergriffiges, grenzverletzendes Verhalten wird thematisiert und angegangen, die Betroffenen sollen sich nicht allein und ohnmächtig fühlen.

Was sind die Zuständigkeiten?

Das Awareness-Team geht auf Veranstaltungen aktiv gegen diskriminierendes und/oder grenzüberschreitendes Verhalten vor, indem Betroffene unterstützt werden und Ansprechpartner:innen zur Verfügung stehen. Entweder geht das Team auf Personen zu, oder es wird von anderen um Hilfe gebeten oder darauf hingewiesen. Dabei ist die Haltung des Awareness-Teams grundsätzlich eine Parteiliche. Das heißt, dass ihr euch mit Betroffenen von Diskriminierung solidarisch erklärt. Ziel des unterstützenden Angebots ist, dass sich die betroffene Person wieder handlungsfähig fühlt. Dies kann durch Kommunikation erreicht werden, das Erschaffen eines temporären Schutzraums für die betroffene Person oder auch den Verweis der als bedrohlich empfundenen Personen.


Was kann ein Awareness-Team leisten und was nicht?

Awareness meint nicht nur Achtsamkeit im Umgang mit Betroffenen von Gewalt und Diskriminierung, sondern auch ein Bewusstsein für die herrschenden gesellschaftlichen Machtverhältnisse, in denen Diskriminierung von marginalisierten Gruppen keine individuellen Einzelfälle sind. In diesem Sinne ist Awareness eine Haltung und ein Handeln, das Verantwortung übernimmt und darauf reagiert, dass Übergriffe auch in unserem alltäglichen Umfeld stattfinden. Das Awareness-Team kann Übergriffe nicht verhindern, aber in konkreten Vorfällen unterstützen. Dabei liegt der Fokus des Handelns des Awareness-Teams auf den Bedürfnissen und Wünschen der betroffenen Person. Sie muss sich nicht erklären, ihre subjektive Sicht auf das Geschehene wird ernst genommen und nicht in Frage gestellt (Definitionsmacht). Das Team unterliegt der Schweigepflicht. Vorfälle werden vertraulich behandelt. Nur mit dem Einverständnis der betroffenen Person gebt ihr Informationen an Dritte weiter.

Umgang mit konkreten Situationen

Wenn ihr im Partykontext eine Situation als übergriffig wahrnehmt oder eine Person auf euch zukommt, habt ihr mehrere Reaktionsmöglichkeiten.

Überlegt, ob ihr die geeignete Person seid, um in die Situation hineinzugehen oder ob ihr jemanden ansprecht.

Fragt die betroffene Person nach ihrem Befinden (z.B. Ist alles ok? Geht es dir gut mit der Situation xy?).

Wenn ihr die betroffene Person ansprecht, erklärt ihr kurz, warum und was ihr als Grenzüberschreitung wahrgenommen habt.

Beachtet aber, dass ihr eure Wahrnehmung der betroffenen Person nicht aufdrängt. Vielleicht nimmt sie die Situation ganz anders wahr.

Hört der betroffenen Person zu und nehmt sie ernst.

Beachtet die Wünsche und Bedürfnisse der betroffenen Person und stellt eure eigenen hinten an (wenn sie z.B. keinen Rausschmiss der beschuldigten Person wünscht, respektiert das. Es ist wichtig, dass die betroffene Person die Kontrolle über die Situation hat.).

Bietet Unterstützung an, z.B. ein Gespräch oder eine Möglichkeit, aus der Situation herauszukommen. Frage sie, ob sie sich zurückziehen möchte (z.B. in den Rückzugsraum).

Erklärt, dass in der Unterstützung nur das passiert, was die betroffene Person wünscht. Alles wird mit ihr abgesprochen.

Fragt die betroffene Person, ob sie eine Vertrauensperson dabei haben möchte.

Seid vorsichtig mit Fragen. Die betroffene Person soll nicht das Gefühl bekommen, sich rechtfertigen zu müssen. Vielleicht ist ihr auch unangenehm oder peinlich, was passiert ist.

Lasst euch und der betroffenen Person viel Zeit (in Krisen ist „Tempo rausnehmen“ sehr wichtig).

Möchte eine Person keine Unterstützung, respektiert das und bietet einen konkreten Ort an (z.B. soll sie sich an der Theke melden), wo sie – auch später noch – Unterstützung bekommen kann, wenn sie es möchte. Versucht trotzdem, die Person ein wenig im Auge zu behalten, um im Zweifel noch einmal Unterstützung anbieten zu können.

Checkliste

Awareness-Konzept

Ein Awareness-Konzept ist ein Text, den ihr auf der Veranstaltung gut sichtbar aushängt. Er beinhaltet wichtige Informationen z.B. über Verhaltensregeln, die alle Teilnehmenden lesen sollten. Wichtig ist, in diesem Konzept zu klären, welches Verhalten auf der Veranstaltung nicht toleriert wird und wofür ihr euch einsetzt. Was sind eure Ziele als Awareness-Team? Wie und woran können betroffene Personen euch erkennen und kontaktieren?

Sichtbarkeit

Um Unterstützung leisten zu können, muss euer Awareness-Team auf der Veranstaltung gut sichtbar sein. Dies kann z.B. durch Buttons, T-Shirts oder Aufkleber geschehen, die die Mitglieder des Teams tragen. Ihr könnt Flyer auslegen oder euer Awareness-Konzept aushängen, zum Beispiel im Eingangsbereich, auf den Toiletten etc. und darauf hinweisen, wie die Gäste eurer Veranstaltung das Awareness-Team erkennen können. Ebenso empfiehlt es sich bereits im Vorfeld der Party (Homepage, Facebook, Flyer) auf das Awareness-Konzept hinzuweisen, wenn möglich in unterschiedlichen Sprachen. 

Erreichbarkeit

Euer Awareness-Team muss jederzeit erreichbar sein, aber auch selbst auf Situationen aufmerksam werden. Ihr könnt z.B. einen festen Standort oder eine Telefonnummer einrichten oder das Barpersonal kann angesprochen werden und kontaktieren daraufhin die Awareness-Gruppe. Parallel dazu sollte die Awareness-Gruppe als mobiles Team auf die Stimmung der Veranstaltung achten, wie sieht es auf der Tanzfläche, an der Bar oder bei den Toiletten etc. aus?  

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